18.03.2022
Mit der Reinigung des Parks und der Promenade rund um die Kathedrale St. Vasilije Ostroški, das Museum und das Rathaus haben Help und das „Center for Affirmation of the RE Population – CAREP“ in Zusammenarbeit mit dem Jugendclub Nikšić den Internationalen Recyclingtag mit einer symbolischen Aktion begangen.
Die Aktion mit dem Motto ”Beweg dich, recycle und rette deine Umwelt”, fand nach Bar nun auch in Nikšić statt.
Drei Container für das Recycling von Plastik, Papier und Metall haben wir der Hochschule für Wirtschaft und Gastronomie in Nikšić gespendet. Dort wird schon seit langem Mülltrennung und Recycling praktiziert, wie uns die Professorin für Ökologie, Olivera Lučić, die auch an der Aktion zur Reinigung des Parks teilnahm, erklärte.
Ihr zufolge hat die Schule mit dem örtlichen Recyclingzentrum einen Vertrag über die Mülltrennung abgeschlossen, und sie hofft, dass andere Gemeinden, insbesondere zahlreiche Bildungseinrichtungen, dieser Praxis folgen werden.
Schließlich sprachen wir mit den Vertretern der Stadtverwaltung über die Notwendigkeit des Recyclings und Pläne für eine bessere und nachhaltigere Abfallentsorgung. Wie uns Boro Vuković, Umweltberater im Sekretariat für Umweltschutz, mitteilte, sind mehrere Projekte geplant, die die Entsorgung der 28.000 Tonnen Abfall, die jährlich in Nikšić anfallen – also 50 bis 60 Tonnen pro Tag – effizienter gestalten sollen.
Was die Hauptdeponie der Stadt am Buduš – Mislov do betrifft, so wird die Möglichkeit in Betracht gezogen, in Zusammenarbeit mit niederländischen Experten auf diesem Gebiet so genannte kleine Gascontainerkraftwerke zu bauen, die aus brennbaren Metallabfällen Strom erzeugen.
In Nikšić fallen nicht nur in der städtischen Deponie große Metallmengen an, sondern auch auf einer privaten Deponie, zu der Metallabfälle aus anderen montenegrinischen Gemeinden geliefert werden.
Als zweites Projekt wird das erste Recyclingzentrum in Stubica ins Auge gefasst, wo eine Abfallverwertungsanlage für sieben montenegrinische Gemeinden eingerichtet werden soll: Nikšić, Danilovgrad, Šavnik, Plužine, Kotor, Tivat und Herceg-Novi. Dieses Projekt soll mit Partnern aus Österreich durchgeführt werden.
Die dritte Idee, die uns der Vertreter der Gemeinde vorstellte, ist eine Fabrik in der Gegend von Gračanica, zur Verarbeitung von Altreifen aus denen Bioöle hergestellt werden sollen. Die Fabrik böte eine begrenzte Recyclingkapazität, wäre aber sicherlich auch ein weiterer Ort, der die Beschäftigung einer Reihe von Menschen ermöglichen würde.
Dies alles seien Ideen für eine gewisse, langfristige Reduzierung des großen Umwelt- und Gesundheitsproblems, das die Luftverschmutzung in Nikšić verursacht. Die Luftverschmutzung liegt an 62 Tagen im Jahr über dem zulässigen Grenzwert, so der Ökologe Vuković.
Wir hörten auch, dass Nikšić noch eine systemische Lösung für das Problem der Bau- und medizinischen Abfälle fehle. Aber die Realisierung der drei vorgeschlagenen Initiativen wäre ein guter Anfang hin zu einer nachhaltigen Entwicklung der zweitgrößten montenegrinischen Gemeinde.