Help Montenegro

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Wir über Uns: Help in Montenegro

Help – Hilfe zur Selbsthilfe e.V. öffnete im April 1999 in Podgorica, der Hauptstadt Montenegros, ein Büro zur Koordinierung der Hilfsleistungen in Montenegro auch zur logistischen Unterstützung der vielseitigen Hilfsprojekte im Kosovo während des Kosovokriegs von 1998-1999.

1999 war ein überaus schwieriges Jahr für humanitäre Organisationen in Montenegro. Die Anzahl wie auch die Zusammensetzung der Hilfsbedürftigen veränderte sich dramatisch; im Mai des Jahres kamen bis zu 84.000 Kosovo-Albaner ins Land und nach deren plötzlicher Rückkehr im Juli strömten die während der Krise im Kosovo verbliebenen Serben, Montenegriner und Roma nach Montenegro.

In Montenegro selbst war die sozio-ökonische wie auch die wirtschaftliche Situation brisant. Zur Bewältigung der immensen Krise, welche die Entwicklung im Kosovo hervorgerufen hatte, flossen auch umfangreiche Hilfsmittel nach Montenegro; dies erlaubte es den Hilfsorganisationen, ihre Hilfe auch auf die völlig mittellosen Montenegriner auszudehnen: Sozialhilfeempfänger, Personen in sozialen Institutionen und andere, die sich nicht mehr selbst helfen konnten. Zwischen April 1999 und Mai 2001 versorgte Help Hilfsbedürftige im ganzen Land mit humanitären Hilfsgütern, wie Nahrungsmittel, Hygieneartikel usw.

Nach Überwindung der allergrössten Notsituation der aus dem Kosovo Vertriebenen richtete Help seine Programme nach den dringendsten Bedürfnissen der im Land verbliebenen Vertriebenen, Flüchtlinge und Sozialfälle aus. So konnte Help zu einem recht frühen Zeitpunkt eine Hilfsstrategie anwenden, die allen Bedürftigen gleichermassen gerecht wurde – unabhängig von deren rechtlichem Status. Dies war angesichts der grossen Probleme im Land, besonders hinsichtlich der Akzeptanz der Vertriebenen und Flüchtlinge und der Wahrung des sozialen Friedens, die einzig richtige Wahl. Die Veränderung der Situation im Land bedingte ebenfalls eine neue Ausrichtung der Hilfsprogramme. Humanitäre Überlebenshilfe wurde durch Programme zur Rehabilitation und für nachhaltige Projekte ersetzt (siehe hierzu auch die umfangreiche Projektliste).

Programme zur Rehabilitation und für nachhaltige Projekte

Den Fokus des Programs stellte die Verbesserung der Wohnungssituation von Vertriebenen und Flüchtlingen in privaten wie auch in Kollektivunterkünften sowie einer begrenzten Anzahl von Sozialfällen, dar. Ein anderer Schwerpunkt war die Sanierung öffentlicher Gebäude, wie Kindergärten, Schulen und öffentliche Bibliotheken. Dieser zweite Schwerpunkt konnte mit finanzieller Unterstützung der deutschen Bundesregierung umgesetzt werden, die im Rahmen des Stabilitätspaktes für Südosteuropa Hilfsmittel für Infrastrukturprojekte bereitgestellt hatte. Programme dieser Art wurden in Kotor und Ulcinj durchgeführt. Die Grundlage dieser Projekte war die Projektpartnerschaft mit den deutschen Städten Kehl am Rhein und Wülfrath. Mittels der Projektpartnerschaften zwischen deutschen und montenegrinischen (wie auch serbischen) Städten sollten über humanitäre Hilfe und kulturellen Austausch dauerhaft freundschaftliche Beziehungen entstehen, die die demokratischen Strukturen und eine stabile Entwicklung in Montenegro fördern.

Die formelle Städtepartnerschaft soll hierbei die Konsequenz aus erfolgreich abgeschlossenen Projekten werden. Durch seine Präsenz in Montenegro konnte Help die Kontakte zwischen Kehl am Rhein und Kotor sowie zwischen Ulcinj und Wülfrath wesentlich erleichtern. Help nimmt auch weiterhin diese Rolle als Mittler wahr.

Der Beginn eines Projektes zur Förderung von einkommensschaffenden Massnahmen im Sommer 2001 war ein bedeutender Paradigmenwechsel – weg von traditioneller humanitärer Hilfe und hin zu langfristig orientierter wirtschaftlicher Rehabilitation und Entwicklungszusammenarbeit. Dieser Wechsel erfolgte auf Basis einer Feasibility-Studie, die Help im Frühjahr 2001 hat durchführen lassen. Das zentrale Ergebnis dieser Studie war, dass neue Arbeitsmöglichkeiten und das Erwirtschaften des eigenen Einkommens die wichtigsten Voraussetzungen für eine Verbesserung der sozio-ökonomischen Situation von Vertriebenen, Flüchtlingen und Sozialfällen in Montenegro darstellen. Dies bedeutete für diese Familien eine langfristige Alternative zu weiterer Abhängigkeit von humanitärer Hilfe. Dieses Programm war äusserst erfolgreich und Help strebt auch weiterhin danach, diesen Weg in Zukunft fortzusetzen.

Unterstützung

An dieser Stelle möchte Help darauf hinweisen, dass es ohne die finanzielle Unterstützung seiner internationalen Geber nicht möglich gewesen wäre, diese aktive Rolle wahrzunehmen. Diese sind: das Europäische Amt für humanitäre Hilfe (ECHO), die italienische Stiftung ARCOBALENO, das deutsche Auswärtige Amt und das deutsche Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Zu den internationalen Partnern zählen auch die deutschen Städte Kehl am Rhein und Wülfrath sowie der Stabilitätspakt für Südosteuropa.

Help wird auch weiterhin in Montenegro eine aktive Rolle wahrnehmen und Massnahmen in allen Bereichen durchführen, um eine Verbesserung der Lebenssituation von Montenegros Bürgern, Flüchtlingen und Vertriebenen herbeizuführen.

Die Geschichte der Organisation Help

HELP ist eine deutsche Nichtregierungsorganisation, die ordnungsgemäß in Bonn registriert ist. Nach dem Krieg in Afghanistan und der dadurch ausgelösten Flüchtlingskrise gründeten im Juli 1981 Abgeordnete aller im Bundestag vertretenen Parteien und andere herausragende Persönlichkeiten die Organisation.

Help begann daraufhin, seine humanitäre Arbeit kontinuierlich auf andere Länder auszuweiten. Hilfe wird unabhängig von der Rasse, dem Glaubensbekenntnis oder der Nationalität der Empfänger gewährt, ohne jegliche nachteilige Unterscheidung. Hilfsprioritäten werden nur auf der Grundlage des Bedarfs berechnet. Die Organisation ist auf der ganzen Welt tätig und leistet unter anderem Hilfe in Ländern wie Montenegro, Pakistan, Haiti, Simbabwe, den Philippinen, dem Irak..