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Winterhilfe für 2.000 bedürftige Vertriebene aus dem Kosovo

:: PROJEKT

Mon – 22 Winterhilfe für 2.000 bedürftige Vertriebene aus dem Kosovo

:: FINANZIERT VON

Deutsches Auswärtiges Amt

:: PROJEKTLAUFZEIT / BUDGET

Oktober 2002 :: € 72.612

:: BESCHREIBUNG

Seit dem Beginn des Auseinanderbrechens des Staates Jugoslawien im Jahre 1990 und den damit verbundenen Bevölkerungsbewegungen wurde Montenegro Aufnahmeland für Flüchtlinge und Vertriebene. Zeitweilig betrug der Anteil der Zuflucht suchenden Menschen bis zu 20% der Bevölkerung. Für die kleinste und ärmste der früheren Teilrepubliken Jugoslawien stellte dies eine aus eigener Kraft nicht zu bewerkstelligende Belastung dar. Derzeit leben in Montenegro noch insgesamt 14.418 bosnische und kroatische Flüchtlinge sowie weitere 29.132 Personen, die aus dem Kosovo geflohen sind. Zusätzlich zu den 14.418 Flüchtlingen gibt es noch weitere 666 Personen, die den Status als “doppelte Flüchtlinge” besitzen. Dabei handelt es sich um Serben aus Bosnien und Kroatien, die zunächst ins Kososvo geflüchtet waren und nach dem Rückzug der jugoslawischen Armee in 1999 nach Montenegro gekommen sind. Insgesamt leben somit heute 43.820 Flüchtlinge und Vertriebene in Montenegro; dies entspricht 7.12% der Bevölkerung. Unter den gegenwärtigen Bedingungen ist eine Rückkehr der aus dem Kosovo vertriebenen Personen nicht zu bewerkstelligen.

Der Grossteil der in Montenegro lebenden Vertriebenen kam nach dem Rückzug der jugoslwischen Armee aus dem Kosovo zwischen Juni und August 1999 ins Land. Die Vertriebenen verteilten sich zu etwa gleichen Teilen auf den Norden, die Mitte und den Süden des Landes. Ein Grossteil der vertriebenen Roma (67%) liess sich in der Mitte des Landes, hauptsächlich in Podgorica, nieder. 32% der Vertriebenen bezeichnen sich als montenerinischstämmig, 25% als Roma oder ägytischstämmig, ca. 22% als Serben und ca. 14% als Moslems.

Die meisten der Vertriebenen kamen in privaten Unterkünften unter, entweder bei Freunden, Verwandten oder durch Anmietung von Wohnungen. Im Vergleich zu den im Lande lebenden Flüchtlingen gibt es aber einen höheren Anteil von Vertriebenen, die noch immer in Kollektivunterkünften leben. Es gibt offiziell anerkannte Kollektivunterkünfte sowie “inoffizielle.” Bei den letzteren handelt es sich zumeist um Ferienhäser von serbischen Firmen an der Küste des Landes. Der Druck auf die dort lebenden Menschen, diese zu verlassen nimmt angesichts des wiederauflebenden Tourismus stark zu. In 29 offiziellen Kollektivunterkünften leben derzeit 2.204 Personen während in 30 inoffiziellen Unterkünften 1.049 Personen leben.

Unter schwierigsten Bedingungen leben insbesondere die aus dem Kosovo vertriebenen Roma. In der Nähe von Podgorica sind insgesamt 340 Roma-Familien in einfachen Lagern untergebracht – in unmittelbarer Nähe der städtischen Müllhalde! Bei den noch im Konik verbliebenen Roma handelt es sich um die bedürftigste Gruppe der Vertriebenen. Von den ursprünglich 4.000 Bewohnern des Lagers sind sie diejenigen, denen jegliche Alternativen fehlen. Ohne ausreichende Schulbildung gibt es für sie unter den äusserst schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen in Montenegro kaum Beschäftigungsmöglichkeiten, die es ihnen erlauben, aus eigener Kraft für all ihre Belange zu sorgen.

Aus diesem Grund wird HELP diesen Menschen sowie den ca. 20 Frauen und Kindern, die im Frauenhaus Podgorica Zuflucht vor häuslicher Gewalt gesucht haben, Hilfe zur Überlebens- und Existenzsicherung während der kommenden Wintermonate geben. Die finanzielle Unterstützung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepulik Deutschland hierfür ist ausreichend, um genügend Feuerholz sowie Frischnahrungsmittel und Hygieneartikel bereit zu stellen.

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