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Hilfe zur Selbsthilfe für den Bau von Wohnraum für Flüchtlinge und Vertriebene sowie dringende Reparaturen und Unterhalt von offiziellen Kollektivunterkünften

:: PROJEKT

Mon –41 Hilfe zur Selbsthilfe für den Bau von Wohnraum für Flüchtlinge und Vertriebene sowie dringende Reparaturen und Unterhalt von offiziellen Kollektivunterkünften

:: FINANZIERT VON

Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen

:: PROJEKTLAUFZEIT / BUDGET

Janaur bis Dezember 2006/ € 174.200

:: BESCHREIBUNG

Seit 1992 finanzierte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) Projekte für den Bau, die Sanierung und den Unterhalt von Unterkünften für Flüchtlinge aus Bosnien und Herzegowina (BiH) sowie aus Kroatien. 1997 begann der UNHCR mit Pilotprojekten, die eine dauerhafte Lösung des Wohnungsproblems für Flüchtlinge aus den Konflikten der Jahre 1992 bis 1995 zum Ziel hatten. Insgesamt 9 Flüchtlingsunterkünfte wurden bis 1999 in den Gemeinden Kolasin, Niksic, Podgorica, Berane, Plav, Rozaje, Herceg Novi und Tivat errichtet. Während der Jahre 1999 und 2000 musste der Bedarf an Unterkünften für die Vertriebenen aus dem Kosovo gedeckt werden; dies geschah durch die Errichtung von Kollektivunterkünften, private Motels und die Bereitstellung von Notunterkünften in bestehenden Lagern.

Zur Zeit leben in Montenegro 8.381 Flüchtlinge aus BiH und Kroatien sowie 17.864 Vertriebene aus dem Kosovo. 1.590 der Flüchtlinge und 1.252 der Vertriebenen leben noch immer in offiziellen Kollektivunterkünften, Familiensiedlungen sowie in einem Lager.

Im Januar 2005 übernahm HELP einen Teil des Selbsthilfeprogramms für die dauerhafte Lösung des Wohnungsproblems von Flüchtlingen und Vertriebenen.

Aus Mangel an alternativem Wohnraum und anderer dauerhafter Lösungen verbleibt eine Anzahl von Flüchtlingen und Vertriebenen in minderwertigem Wohnraum. Diese Notunterkünfte sollen instandgehalten werden und die Sicherheit deren Bewohner gewährleisten.

Sämtliche Massnahmen werden auf Wunsch des UNHCR und in enger Abstimmung mit den lokalen Behörden durchgeführt.

Bechreibung der Zielgruppe

a) Allgemeiner Hintergrund

Nach offiziellen Angaben beherbergt Montenegro 8.381 Flüchtlinge aus BiH und Kroatien sowie 17.864 Vertriebene aus dem Kosovo. Es handelt sich dabei um Montenegriner, Serben, Muslime und Albaner (Aufzählung entsprechend der Grössenordnung). Die Zahlen werden vom Büro des montenegrinischen Flüchtlingskommissars monatlich auf den neuesten Stand gebracht. Die Flüchtlinge und Vertriebenen leben in allen 21 Gemeinden des Landes, wobei Podgorica, Herceg Novi, Bar und Berane die grössten Flüchtlings- und Vertriebenenpopulationen aufweisen.

Flüchtlinge aus Kroatien und BiH
In Montenegro

Männlich Weiblich Total
Alters-gruppe (in absoluten Zahlen) (in %) (in absoluten Zahlen) (in %) (in absoluten Zahlen) (in %)
0-4 70 0.8% 49 0.6% 119 1.4 %
5-17 675 8.1% 630 7.5% 1.305 15.6 %
18-59 2,340 27.9% 3,030 36.1% 5.370 64.0 %
60 and > 666 8.0% 921 11.0% 1.587 19.0 %
Total: 3,751 44.8% 4,630 55.2% 8,381 100.0%
Grössere Konzentrationen: Podgorica, Herceg Novi, Bar

Vertriebene aus dem Kosovo in Montenegro

Altersgruppe (in absoluten Zahlen) (in %) (in absoluten Zahlen) (in %) (in absoluten Zahlen) (in %)
0-4 544 3.0% 483 2.7% 1,027 5.7%
5-17 2,941 16.5% 2,662 14.9% 5,603 31.4%
18-59 4,283 24.0% 4,724 26.4% 9,007 50.4%
60 and > 929 5.2% 1,298 7.3% 2,227 12.5%
Total: 8,697 48.7% 9,167 51.3% 17,864 100.0%
Grössere Konzentrationen: Podgorica, Berane, Bar

Demographische Entwicklung: Die Anzahl der Flüchtlinge und Vertriebenen, die gegenwärtig in Montenegro leben, ist in den letzten beiden Jahren geringfügig zurückgegangen. Bei der gegenwärtiger Situation im Kosovo ist die Rückkehr einer grösseren Anzahl von Vertriebenen sehr unwahrscheinlich. Die Mehrzahl der rückkehrwilligen Flüchtlinge aus Kroatien und Bosnien sind bereits zurückgekehrt; die meisten der noch im Land verbliebenen Flüchtlinge haben sich hingegen für die Integration in Montenegro entschieden.

b) Weitere Informationen zum Projektes

HELP beurteilt die verschiedenen Ersuche des UNHCR und Befunde von Besuchen in den Flüchtlingsunterkünften und legt die Prioritäten der Arbeiten bezüglich sanitärer Einrichtungen, Wasser/Abwasser, Heizung, Elektrizität, Dächer und Fenster in den verschiedenen Kollektivunterkünften fest. Für jede Einzelmassnahme erstellt HELP einen technischen Bericht über die erforderlichen Arbeiten sowie eine Kostenaufstellung für Material und Arbeitskosten. In Absprache mit dem Flüchtlingskommissar und UNHCR organisiert HELP die Abwicklung der als dringlichst eingestuften Arbeiten.

Für den Bau von neuem Wohnraum organisiert HELP die Lieferung von Baumaterial zum Bauplatz des Begünstigten. Es ist vorgesehen, Baumaterial für ein Haus von 35m² mit einem Wert von € 10.500 zu liefern. Von den Begünstigten des Projektes wird erwartet, dass Arbeitsleistungen übernommen werden sowie die Bereitstellung eines Lagers für das Material; ausserdem sind sie für die Einholung behördlicher Genehmigungen verantwortlich sowie für Wasser-, Strom und Abwasseranschlüsse.

HELP wird die Grundausstattung an Mobiliar beschaffen für diejenigen Familien, die auf der Basis des self-help Projektes ihre eigene Unterkunft bauen.

HELP wird die Bauaufsicht führen für die Fortführung der Arbeiten am Asylantenzentrum in Danilovgrad.

Auswirkungen des Projektes

Der Unterhalt von Kollektivunterkünften wirkt sich positiv auf die Lebensbedingungen von Flüchtlingen und Vertrieben aus, die im allgemeinen zu den am meisten notleidenden Personen zählen.

Das Selbsthilfeprogramm für den Bau von Wohnungen begünstigt offizielle Kollektivunterkünfte sowie deren Bewohner. Die rechtliche Unsicherheit sowie ihr ungeklärter Aufenthaltsstatus verunsichern Flüchtlinge und Vertriebene und wirkt sich negativ auf die Erziehung ihrer Kinder aus. Mit der Hilfe zur Selbsthilfe können Flüchtlinge und Vertriebene ihr Wohnungsproblem dauerhaft für sich und ihre Familien lösen und schaffen damit die Grundlage für ihre sozio-ökonomische Integration in Montenegro.

Die Massnahme wird die geplante Schliessung von Kollektivunterkünften erleichtern.

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