14.10.2020
Trotz der COVID-19 Pandemie wird das Projekt „Verbesserter Zugang zum Arbeitsmarkt für Frauen und Jugendliche im Nordosten von Montenegro“ planmäßig und ohne Unterbrechungen durchgeführt, sagte Danijela Armuš, Koordinatorin von Help, auf dem zweiten Treffen der Gruppe Lokale Partnerschaften für Beschäftigung in Berane.
Im Rahmen des von der EU finanzierten Projektes hat das zusätzliche, lizensierte Training mit Abschlusszeugnis für defiziente Berufe begonnen. Die 15 besten Teilnehmer des Berufstrainings nehmen daran teil. Ausrüstung wurde an zehn ausgewählte Arbeitgeber verteilt, die sich verpflichtet haben, mindestens eine Person nach dem Berufstraining zu übernehmen.
Armuš erklärte auch, dass Help den Entwurf eines Kooperationsabkommen vorgelegt hat. Auf diese Weise können die Repräsentanten der Gruppe Lokale Partnerschaften für Beschäftigung die gemeinsame Arbeit mit der Verpflichtung besiegeln, ihren Beitrag zur Förderung von Beschäftigung zu leisten.
Ivan Mališić, Help’s Berater des Projektes, präsentierte einen ‚Vorschlag zur Verbesserung des Geschäftsklimas im Projektgebiet‘, und weitere Projekte, die auf die Optimierung des Geschäftsbereiches zielen.
Die Repräsentantin der Stadt Berane, Tatjana Mališić Delević, hob die Unterstützung der Stadt für weibliches Unternehmertum hervor und zeigte den konkreten Nutzen des Projekts für Unternehmerinnen auf. Sie merkte aber an, dass es im Geschäftssektor nicht genug Initiativen gäbe, weil sich viele Unternehmer oder Arbeitgeber aufgrund ihrer steuerlichen Situation nicht für Unterstützung qualifizierten. Eine andere große Herausforderung sei die limitierte Kapazität der lokalen Regierungen, Projekte vorzubereiten und durchzuführen. Mališić Delević schloss, dass für den Projekterfolg eine gute Kooperation zwischen den lokalen Partnern unerlässlich sei.
Der Repräsentant der Arbeitgeber, Vlatko Peković von Lim Company LLC, sagte, dass Unternehmungen ohne staatliche Unterstützung nicht überleben könnten und dass Unternehmen, die ordnungsgemäß ihren Verpflichtungen nachkämen, mit Herausforderungen in ihren Geschäftsaktivitäten konfrontiert seien. Subventionen des Wirtschaftsministeriums seien eher zur Erhaltung des sozialen Friedens eingeführt worden als zur Unterstützung des Unternehmertums. Er schlug vor, die Subventionsvergabe nicht an die Anzahl der Angestellten zu knüpfen.
Der Repräsentant der Stadt Andrijevica, Marko Marković, sieht in der Motivation der lokalen Bevölkerung eine der Ursachen für die Beschäftigungslage. Niemand möchte, wie er sagte, für 200 Euro arbeiten. Marković legte dar, dass die landwirtschaftliche Produktion verbessert werden könne, es aber an staatlichem Schutz fehle. Die Regierung möge regionale Produkte unterstützen und schützen.
Die Repräsentantin der Stadt Petnjica, Amela Ramdedović, hob die städtischen Aktivitäten zur Förderung der Beschäftigung von Frauen und Jugendlichen in Zusammenarbeit mit Caritas, und die vorbereitenden Trainings für die Arbeitssuche hervor.
Nach Ernad Suljević, hat die Stadt Bijelo Polje 40.000 Euro bereitgestellt, um weibliches Unternehmertum und Jugendliche zu unterstützen. Er betonte, dass manche Bürger die Institution MOP (materielle Absicherung für Familien) nicht regelgerecht in Anspruch nähmen, und selbst proaktiv werden sollten. Weitere Probleme seien die graue Ökonomie, der Mangel an Kenntnis von Regularien und das Finanzwesen. Suljević betonte, wie wichtig es sei, neuen Unternehmern Unterstützung zu zusichern.
Die Repräsentantin der Arbeitsagentur (ZZZCG) in Bijelo Polje, Slađana Nedović, hob die Anstrengungen der Agentur in den Bereichen Beschäftigungsförderung und Ausbildung (besonders Erwachsenenbildung) hervor, wies aber auch darauf hin, dass diese Arbeit trotz guter Resultate noch nicht ausreichend wahrgenommen würde.
Um Barrieren im Geschäftswesen zu reduzieren ist es notwendig Unternehmer, die ihre Geschäftstätigkeit beginnen, über ihre Rechte und Pflichten aufzuklären und ihnen ein Bild davon zu vermitteln, wie ein Unternehmen funktioniert.
Was die Erwachsenenbildung angeht, so besteht vielerlei Bedarf, zum Beispiel an höheren Ausbildungen wie im Rechnungswesen, an der Stimulierung komplexerer Programme, sowie an der Begleitung der Ausbildung durch einen Steuerberater.