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Fertigstellung der Grundschule in Sukuruc – Tuzi

:: PROJEKT

Mon – 26 Fertigstellung der Grundschule in Sukuruc – Tuzi

:: FINANZIERT VON

Deutsches Auswärtiges Amt

:: PROJEKTLAUFZEIT / BUDGET

September 2003 :: € 60.000

:: BESCHREIBUNG

Nicht erst seit Pisa wissen wir, wie wichtig eine gute Schulausbildung für unsere Kinder ist. Dies trifft auf die Kinder in Deutschland zu – und noch mehr für Kinder in Ländern, die in noch grösseren Schwierigkeiten stecken. Montenegro, einer der beiden Teilstaaten der Union von Serbien und Montenegro, das in seinem Streben nach Unabhängigkeit gespalten ist, ist solch ein Land, in dem die wirtschaftlichen Probleme fast unüberwindbar erscheinen. Die Kriegsjahre, die jahrelangen Sanktionen, die aus dem Krieg resultierenden Flüchtlings- und Vertriebenenströme, die Abwanderung junger und gebildeter Menschen sowie der Übergang von der sozialistischen Planwirtschaft zur liberalisierten Marktwirtschaft und dem damit verbundenen wirtschaftlichen Verfall haben einen gravierenden Einfluss auf das Bildungssystem in Montenegro gehabt.

Die öffentlichen Investitionen in die schulische Infrastruktur waren während der letzten 10 Jahre praktisch zum Erliegen gekommen. Dringende Unterhaltsmassnahmen konnten nicht durchgeführt werden, so dass sich ein grosser Anteil der Schulen in einem extrem schlechten Zustand befindet. In den letzten beiden Jahren konnte eine kleine Anzahl von Schulen mit Hilfe internationaler Unterstützung, u.a. auch durch die deutsche Bundesregierung im Rahmen des Stabilitätspaktes für Südosteuropa, saniert werden (HELP hat im Rahmen der Städteprojektpartnerschaften zwischen Ulcinj und Wülfrath sowie zwischen Kotor und Kehl am Rhein verschiedenen Schulen in den beiden genannten montenegrinsichen Städten renoviert). Dennoch bleibt die Liste der Schulgebäude, die dringend saniert werden müssen so lang, dass nicht absehbar ist, wann denn auch nur die allerdringendsten Arbeiten durchgeführt werden können. Gerade eine Fortführung des Bildungsbetriebes ist aber außerordentlich wichtig, um den Kindern und Jugendlichen eine berufliche Perspektive zu ermöglichen und gut ausgebildete Arbeitskräfte zu erhalten, die später eine Voraussetzung für eine weitere wirtschaftliche Erholung sind.

In Montenegro gibt es insgesamt 212 Schulen; davon sind 167 Grundschulen, die von 76.000 Schüler besucht werden und 31 sind Sekundarschulen, in denen 31.000 Schüler unterrichtet werden. 7.9% der Schüler müssen allerdings in nicht fertiggestellten Schulen unterrichtet werden (UNICEF Studie vom Dezember 2001). Insgesamt gibt es in Montenegro nach Angaben des montenegrinischen Erziehungsministeriums in bis zu 80% der Schulen noch dringenden Sanierungsbedarf. Der finanzielle Bedarf hierfür übersteigt bei weitem die Mittel des montenegrinischen Erziehungsministeriums. Vor diesem Hintergrund empfiehlt die genannte UNICEF Studie, internationale Hilfe für die Finanzierung der Grundschulausbildung zu suchen.

Nationale Minderheiten haben das Recht auf Unterricht in der Muttersprache auf allen Unterrichtsebenen. Allerdings ist es angesichts der angespannten finanziellen Lage und des grossen landesweiten Bedarfs für eine Minoritätenschule schwer, auf der Prioritätenliste für Investitionen einen vorderen Platz zu ergattern. So konnten auch für die Schule im Gemeindezentrum Sukuruc (Tuzi) noch keinerlei öffentliche Zuschüsse mobilisiert werden. Diese Schule, in deren Einzugsgebiet ca. 1.500 Menschen leben, wird ausschliesslich von der albanischstämmigen Minderheit im Lande besucht. Die Schüler kommen aus den Teilortschaften Sukuruc, Vranj und Vuksanlekici. Sie sind Teil von Tuzi, einer Vorortgemeinde von Podgorica, die unmittelbar an der albanischen Grenze gelegen ist.

Die Bürger der bertroffenen Gemeinden haben mit ihren eigenen Mitteln sowie mit Unterstützung der amerikanischen Organisationen IRD und CRS damit begonnen, die bislang aus zwei ärmlichen Räumen bestehende Schule auszubauen. Im Bau befinden sich jetzt zwei weitere Klassenzimmer, ein Lehrerzimmer sowie Toilettenanlagen. Wegen akuter Geldknappheit kam es aber bereits Ende des Jahres 2002 zu einem Baustopp.

HELP möchte, dass die vorbildlichen Eigenanstrengungen der Bürger erfolgreich zu Ende gebracht werden und stabile Lebensbedingungen geschaffen werden, die die Chancen der Kinder für eine bessere Zukunft erhöht. Aus diesem Grund beantragte HELP beim deutschen Auswärtigen Amt Gelder für die Fertigstellungung der Grundschule in Sukuruc (Tuzi), die schliesslich im August 2003 bewilligt wurden.

Die dringendsten Arbeiten umfassen

• Einbau von Fenstern und Türen
• Verputz
• Verlegen von Böden (Parkett) und Einbau von Decken
• Keramikarbeiten
• Türen (Innen) und Holzarbeiten
• Malerarbeiten
• Heizung und Bau von Heizungsraum
• sanitäre Installationen
• elektrische Installationen

Für die genannten Arbeiten stehen insgesamt bis zu € 60.000 zur Verfügung.

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