Abgeschlossene ProjekteProjekte

Schaffung von insgesamt 950 m² Wohnraum für 80 serbische Flüchtlinge

:: PROJEKT

Mon – 25 Schaffung von insgesamt 950 m² Wohnraum für 80 serbische Flüchtlinge

:: FINANZIERT VON

Deutsches Auswärtiges Amt

:: PROJEKTLAUFZEIT / BUDGET

Ende 2003 :: € 413.275

:: BESCHREIBUNG

Zusätzlich zu den ca. 14.000 bosnischen und kroatischen Flüchtlingen halten sich weitere 29.000 Personen, die aus dem Kosovo geflohen sind, in Montenegro auf. Die montenegrinische Regierung geht davon aus, dass die meisten Vertriebenen wie auch die Flüchtlinge aus den Kriegen in Kroatien sowie Bosnien und Herzegowina im Lande verbleiben werden. Nach einer Erhebung des Flüchtlingshilfswerkes und des Kommissariats für Vertriebene vom Mai 2002 gaben noch 24% der Flüchtlinge an, in ihr Heimatland zurückkehren zu wollen. Der Grossteil jedoch ist bemüht, sich in die Gesellschaft Montenegros zu integrieren. Der Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen nach Montenegro und insbesondere nach Podgorica und andere städtische Zentren, wo sich die meisten Zugezogenen höhere Chancen für den Aufbau einer neuen Existenz erhoffen, überfordert die öffentlichen Dienste und Möglichkeiten der betroffenen Städte.

Der ungedeckte Bedarf an angemessenem Wohnraum wurde von der Regionalen Rückkehrerinitiative des Stabilitätspaktes für Südosteuropa (RRI) als eines der grössten Hindernisse identifiziert für die Umsetzung dauerhafter Lösungen der Vertriebenen und Flüchtlinge in Südosteuropa. Die Lösung dieses Problems ist jedoch eine Vorbedingung für Stabilität in der Region.

Viele der Vertriebenen wurden von Verwandten oder Freunden aufgenommen und leben nun in deren Häusern auf äußerst beschränkten Raum mit diesen zusammen. 709 Personen in Podgorica leben in sogenannten “family settlements;” dabei handelt es sich um Wohnblöcke, in denen jeder Familie ein Raum zur Verfügung steht und in denen jeweils zwei Familien sich ein Badezimmer teilen. Die Verhältnisse in diesen Unterkünften sind allerdings äusserst beschränkt, da mittlerweile sich zumeist zwei oder gar drei Generationen einer Familie sich einen Wohnraum teilen. Diese Wohnblöcke wurden zu Beginn der 90er Jahre erstellt und sollten als temporäre Unterkunft dienen bis zu dem Zeitpunkt der Rückkehr der Flüchtlinge in ihre Heimatorte. Durch die intensive Nutzung sowie der nicht auf dauerhafte und langfristige Belegung angelegten Wohnbauten verschlechtern sich die Lebensverhältnisse in diesem “family settlement” zunehmend. Die Lage dieses “family settlements” in unmittelbarer Nachbarschaft des Romacamp Konik I und Konik II sowie unweit der städtischen Müllhalde gelegen trägt zudem zur Ghettoisierung und Stigmatisierung ihrer Bewohner bei und verhindert ihre vollständige Integration in die montenegrinische Gesellschaft.

Generell kann vermerkt werden, dass die Lebensbedingungen von Flüchtlingen und Vertriebenen vor allem solchen, die in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht sind, schlecht sind. Darüber hinaus ist der weitere Verbleib mit einer gesellschaftlichen Stigmatisierung verbunden, der einer vollständigen Integration dieser Menschen in die Gesellschaft Montenegros entgegensteht.

Mit finanzieller Unterstützung des deutschen Auswärtigen Amtes wird HELP deshalb 25 Neubauwohnungen für serbische Flüchtlinge erstellen, die diesen eine vollständige Integration in die montenegrinische Gesellschaft erlauben.

Projektbeschreibung:

Bau von 950 qm Wohnraum für 80 serbische Flüchtlinge mit durchschnittlich rund 38 qm Wohnfläche pro Wohnung, aufgeteilt in Abhängigkeit von der Familiengrösse in 24 – 26 Wohnungen. Die Gemeindeverwaltung von Podgorica hat zugesagt, das Baugrundstück inklusive Anschlüsse an die öffentliche Infrastruktur bereitzustellen.Das Baugelände befindet sich in unmittelbaren Nähe einer bestehenden Siedlung.

Eigentümer der Wohneinheiten wird die Gemeinde sein, die sich verpflichten wird, die Gebäude zehn Jahre lang nicht zu privatisieren. Den von HELP ausgesuchten Bewohnern der Neubauwohnungen wird ein mindestens 15jähriges Wohnrecht zugesichert.

Bei der Auswahl der Hilfsempfänger wird es auch von Bedeutung sein, dass die zukünftigen Bewohner (beziehungsweise ein Grossteil) in der Lage sind sowohl die Unterhaltskosten sowie eine marginale Miete aufzubringen. Selbstverständlich wird HELP auch den Vermögensstatus der Antragsteller überprüfen, um sicherzustellen, dass nur wirklich Hilfsbedürftige berücksichtigt werden. Die Überprüfung, insbesondere die Frage der Rückübertragung von Eigentum am Herkunftsort, wird in Zusammenarbeit mit UNHCR und Nichtregierungsorganisationen erfolgen, die über entsprechende Informationen verfügen.

Die Neubauwohnungen werden gegen Ende 2003 bezugsfertig sein.

Related posts