Radojka Poleksić ist Absolventin der Fakultät für Naturwissenschaften und Mathematik mit den Schwerpunkten Mathematik und Informatik an der Universität Montenegro (PMF). Milica Radunović von der Personalabteilung des IT-Unternehmens Finagate nahm Radojka Poleksić in das Ausbildungsprogramm von Help auf, wo sie im Rahmen des von der deutschen Regierung finanzierten Projekts “Soziales und wirtschaftliches Empowerment in der Region des westlichen Balkans” arbeitete.
Poleksić sagt, dass dies die perfekte Gelegenheit für ihre berufliche Entwicklung war:
“Ich bin sehr zufrieden und ich hoffe, dass sie auch mit mir zufrieden sind. Die klassische Ausbildung hat mir zwar theoretisches Wissen vermittelt, aber wir hatten nicht die Möglichkeit, uns mit den praktischen Dingen zu beschäftigen, die für die Arbeit in diesem Beruf notwendig sind. Hier arbeiten wir direkt an Projekten mit einem Mentor, der alles kontrolliert und von dem wir gute, korrigierende Kritik erhalten, wie und was geändert werden muss, und das bedeutet viel für das Arbeitstempo und das Tempo, in dem neues Wissen erworben wird. Ich bin sehr zufrieden und würde auch nach der Ausbildung gerne hierbleiben”.
Auf die Frage, ob sie jungen Talenten, die nach der klassischen Ausbildung ihre Zukunft in der IT-Branche sehen, diese Art der Ausbildung empfehlen würde, antwortet Radojka Poleksić:
“Definitiv, nach der klassischen Ausbildung, die die Grundlage bildet, müssen wir diese Art von Ausbildung absolvieren, um zu lernen, was in diesem Beruf von uns erwartet wird. Ich würde allen meinen Mitschüler*innen empfehlen, sich an solchen Projekten zu beteiligen, wann immer sich die Gelegenheit ergibt. Hier haben wir die Möglichkeit, an den modernsten Programmen und Technologien zu arbeiten, die es gibt, und von den besten Leuten in diesem Bereich ausgebildet zu werden, von denen wir viel lernen können.”
Milica Radunović von der Personalabteilung von Finagete sagt, dass diese Art von Programmen notwendig sei und dass sie als IT-Unternehmen sehr froh waren, an einem solchen Projekt teilzunehmen, da es so viele Vorteile biete. Außerdem hofften sie, dass es in Zukunft mehr Projekte dieser Art gebe. Die junge Begünstigte, Radojka Poleksić, habe eine gute Perspektive innerhalb ihres Unternehmens.
“Wir würden jungen Menschen auch anbieten, nach der Schule eine Ausbildung bei uns zu machen und sie später einzustellen. Wir sind absolut zufrieden mit Radojka. Ich hoffe, dass wir ihr genug Wissen und Möglichkeiten bieten, um alle Fähigkeiten, die sie erworben hat und noch erwerben wird, zu nutzen. Und wir hätten sie sicherlich auch ohne dieses Programm behalten, denn sie hat sich als ausgezeichnet erwiesen”, sagt Radunović.
Sie erklärt, wie der Prozess der Rekrutierung junger Talente normalerweise abläuft:
“Meistens wenden wir uns an Angestellte der Universität, die uns Empfehlungen für eine bestimmte Anzahl junger Leute geben, die in ihrem jeweiligen Studium gut abgeschnitten haben und denen wir zusätzliches Wissen vermitteln, sie ausbilden und dann an uns binden können. Und natürlich wenden sich die jungen Leute von heute, vor allem die aus dem IT-Sektor, auch selbst an uns, schicken uns ihren Lebenslauf. So erreichen wir sie in der Regel”.
Radunović sagt jedoch auch, dass es noch Raum für Verbesserungen und weitere Vernetzung gibt, wenn es um junge Menschen aus weniger entwickelten Gebieten, aus dem nördlichen Teil Montenegros, geht. Die meisten ihrer Mitarbeiter*innen kommen aus Podgorica und Nikšić. Leider bekommen junge Menschen aus weniger entwickelten Gebieten nur dann eine Chance, wenn sie selbst vorstellig werden.
Ivan Bojanović absolvierte die Berufsschule ETŠ “Vaso Aligrudić”, die eng mit IT-Unternehmen zusammenarbeitet, und bewarb sich für eine berufsbegleitende Ausbildung, nachdem er zuvor die Logate Academy besucht hatte, wo er zum Java-Entwickler ausgebildet wurde. Er ist sehr froh, dass er dank des Help-Projekts die Möglichkeit hatte, ein sechsmonatiges Praktikum am Logate-Institut zu absolvieren.
Ivan sagte uns, dass er sehr zufrieden ist und glaubt, dass er diese große Chance sehr gut genutzt hat.
“Ich hoffe, dass ich nach dem Ende des sechsmonatigen Praktikums weiterhin in diesem Unternehmen arbeite “, so Ivan Bojanović.
Filip Kečina vom Logate-Institut bestätigt Ivans Worte und ist ebenfalls dankbar für die Möglichkeit, talentierte junge Menschen durch ein solches Projekt zu beschäftigen. Ivan, so Kečina, hat die Möglichkeit, Teil des Logate-Teams zu werden, wo man bereits auf ihn zählt.
“Wir erwarten Spitzenergebnisse von ihm. Ivan Bojanović hat ein außergewöhnliches Potenzial. Obwohl er gerade erst die High School abgeschlossen hat, sind wir mit seinem Potenzial äußerst zufrieden, gerade weil er von einigen sehr guten Mentoren und erfahrenen Programmierern lernt. Er hat die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und Teil unseres Teams zu werden, nachdem er sein Training-on-the-Job in diesem Projekt abgeschlossen hat. Ivan ist eine Person, auf die wir schon jetzt zählen, auch nach Abschluss dieses Projekts, so dass sich dann alle Puzzleteile zusammenfügen. Ich glaube, dass es diese Möglichkeit der Zusammenarbeit auch weiterhin geben wird. Wir setzen auch in Zukunft auf eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit mit Help und Partnerorganisationen”, sagt Kečina.
Durch das Projekt “Soziales und wirtschaftliches Empowerment in der Region Westbalkan” wurden in diesem Kreis insgesamt 20 Arbeitgebende und arbeitslose Menschen unterstützt und vernetzt.
Im Rahmen des Programms unterstützte Help 20 Arbeitgebende durch einen nicht rückzahlbaren Zuschuss für der Ausstattung mit Arbeitsmitteln und Werkzeugen. Die Ausrüstungsgegenstände wurden im Juli und August nach einem vorangegangenen öffentlichen Ausschreibungsverfahren an sie ausgeliefert.
Der durchschnittliche Wert des nicht rückzahlbaren Zuschusses betrug 2.413,61 Euro pro Nutzer*in/Arbeitgeber*in, und es wurden insgesamt 48.272,2 Euro für den Kauf und die Lieferung der Ausrüstung ausgegeben. Die professionelle Ausrüstung wurde den Arbeitgebenden zur Nutzung bis zum Ende des Projekts überlassen.
Die Verpflichtung der Arbeitgebenden bestand darin, mit den Begünstigten am Ende der sechsmonatigen bezahlten Ausbildung einen Arbeitsvertrag mit einer Mindestlaufzeit von 12 Monaten zu unterzeichnen. Gemäß den von Arbeitgebenden, Teilnehmenden und Help unterzeichneten Verträgen soll das sechsmonatige Praktikum bis Ende Oktober dauern.
Zur Zufriedenheit von Help sind 13 der Teilnehmenden Frauen, davon zwei aus der Roma-Ägypter Bevölkerung (RE). Von den 20 Teilnehmenden wurden 15 zusätzlich durch das Projekt mit einer lizenzierten Berufsausbildung unterstützt, mit dem Ziel, sie zu befähigen, bessere Arbeits- und Aufstiegsbedingungen zu schaffen und ein gültiges Berufs-Zertifikat vom Zentrum für berufliche Erwachsenenbildung zu erhalten.
Bis Ende August haben 13 von ihnen erfolgreich eine dreimonatige lizenzierte Ausbildung in den folgenden Berufen abgeschlossen: IT-Grundlagen Computer, digitales Marketing und Web-Verkauf (fünf Personen), Systemadministration (vier Personen), Hotelfach (zwei Personen), Buchhaltung (eine Person) und Küche/Gastronomie (eine Person).
Bis Mitte November werden zwei weitere Teilnehmende ihre Ausbildungen in Reiseführung und Service/Gastronomie abschließen.
Darüber hinaus laufen im Rahmen desselben Projekts, das von der deutschen Regierung über das Außenministerium finanziert wird, zwei öffentliche Ausschreibungen mit dem Ziel, die Wirtschaft wiederzubeleben und die Beschäftigung neuer Kandidat*innen in berufsbegleitenden Ausbildungen im IT-Sektor zu fördern.
Wir ermutigen insbesondere Angehörige benachteiligter Gruppen wie Jugendliche, Frauen, Menschen mit Behinderungen und alleinerziehende Mütter, sich für eine neue Runde von Netzwerken für Arbeitslose und Arbeitgebende zu bewerben.