:: PROJEKT
Mon – 35 Hilfe zur Selbsthilfe für den Bau von Wohnraum für Flüchtlinge
:: FINANZIERT VON
Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen (UNHCR)
:: PROJEKTLAUFZEIT / BUDGET
Januar 2005 bis Juni 2005 :: € 155.350
:: BESCHREIBUNG
Seit 1992 finanzierte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) Projekte für den Bau, die Sanierung und den Unterhalt von Unterkünften für Flüchtlinge aus Bosnien und Herzegowina (BiH) sowie aus Kroatien. 1997 begann der UNHCR mit Pilotprojekten, die eine dauerhafte Lösung des Wohnungsproblems für Flüchtlinge aus den Konflikten der Jahre 1992 bis 1995 zum Ziel hatten. Insgesamt 9 Flüchtlingsunterkünfte wurden bis 1999 in den Gemeinden Kolasin, Niksic, Podgorica, Berane, Plav, Rozaje, Herceg Novi und Tivat errichtet. Während der Jahre 1999 und 2000 musste der Bedarf an Unterkünften für die Vertriebenen aus dem Kosovo gedeckt werden; dies geschah durch die Errichtung von Kollektivunterkünften, private Motels und die Bereitstellung von Notunterkünften in bestehenden Lagern.
Zur Zeit leben in Montenegro 8.474 Flüchtlinge aus BiH und Kroatien sowie 18.019 Vertriebene aus dem Kosovo. 1.621 der Flüchtlinge und 1.949 der Vertriebenen leben noch immer in offiziellen Kollektivunterkünften, Familiensiedlungen sowie in einem Lager.
Im Januar 2005 übernahm HELP einen Teil des Selbsthilfeprogramms für die dauerhafte Lösung des Wohnungsproblems von Flüchtlingen und Vertriebenen, insbesondere für die Bewohner der Kollektivunterkunft „Dom Ucenika“ in Kolasin, deren Schliessung zum 1. Juli 2005 vorgesehen ist.
Aus Mangel an alternativem Wohnraum und anderer dauerhafter Lösungen verbleibt eine Anzahl von Flüchtlingen und Vertriebenen in minderwertigem Wohnraum. Diese Notunterkünfte sollen instandgehalten werden und die Sicherheit deren Bewohner gewährleisten.
Sämtliche Massnahmen werden auf Wunsch des UNHCR und in enger Abstimmung mit den lokalen Behörden durchgeführt.
Bechreibung der Zielgruppe
• Allgemeiner Hintergrund
Nach offiziellen Angaben beherbergt Montenegro 8.474 Flüchtlinge aus BiH und Kroatien sowie 18.019 Vertriebene aus dem Kosovo. Es handelt sich dabei um Montenegriner, Serben, Muslime und Albaner (Aufzählung entsprechend der Grössenordnung). Die Zahlen werden vom Büro des montenegrinischen Flüchtlingskommissars monatlich auf den neuesten Stand gebracht. Die Flüchtlinge und Vertriebenen leben in allen 21 Gemeinden des Landes, wobei Podgorica, Herceg Novi, Bar und Berane die grössten Flüchtlings- und Vertriebenenpopulationen aufweisen.
Flüchtlinge aus Kroatien und BiH In Montenegro
Demographische Entwicklung: Zur Zeit wird der Status von etlichen Flüchtlingen in Montenegro überprüft; bis Mitte 2005 sollte dann die Anzahl der Flüchtlinge in Montenegro bestätigt sein . Von der Gesamtzahl der Flüchtlinge und Vertriebenen leben ca. 7,5% (2.317 Personen) in offiziellen Flüchtlingsnotunterkünften, besonderen Institutionen und Familiensiedlungen für deren Unterhalt der UNHCR unterschiedliche Mittel bereitstellt. Die Möglichkeit der Unterbringung von Flüchtlingen und Vertriebenen in solchen Unterkünften ist abhängig von der Verfügbarkeit der Mittel für den Unterhalt; es ist geplant, die Anzahl der Bewohner von Notunterkünften weiter zu reduzieren. Etwa 5% der Flüchtlinge und Vertriebenen bewohnen illegalerweise auch weiterhin inoffizielle Lager/Unterkünfte, wo ihnen jederzeit Wohnungsräumungsklagen der Eigentümer drohen und sie somit der Gefahr ausgesetzt sind, ihre temporären Unterkünfte zu verlieren. Die übrigen 87,5% leben in privaten Unterkünften, teilweise zur Miete oder bei Freunden und Verwandten.
b) Informationen zur Zielgruppe des Projektes
Durch den Unterhalt der Kollektivunterkünfte werden ca. 1.000 Personen in 3 offiziellen Kollektivunterkünften und 9 Familiensiedlungen in Montenegro begünstigt.
Im Jahr 2005 werden im Rahmen des Selbsthilfeprogramms zur Wohnraumsicherung Flüchtlinge und Vertriebene unterstützt, die im Kollektivlager „Dom Ucenika“ in Kolasin untergekommen sind und die sich durch den Kauf eines Grundstücks für die Integration in die lokale Gesellschaft entschieden haben und externer Unterstützung für den Bau dauerhaften Wohnraums bedürfen.
Durchführungsmodalitäten
HELP unterhält Büros in Podgorica und Berane mit internationalem und nationalem Personal für die Durchführung von Projekten. HELP beschäftigt technisches Personal sowie auf Teilzeitbasis technische Consultants für elektrische Installationen, Wasser- und Abwasser. Diese sind verantwortlich für technische Überwachung, Evaluierung und Kontrolle der durchgeführten Arbeiten.
HELP beurteilt die verschiedenen Ersuche des UNHCR und Befunde von Besuchen in den Flüchtlingsunterkünften und legt die Prioritäten der Arbeiten bezüglich sanitärer Einrichtungen, Wasser/Abwasser, Heizung, Elektrizität, Dächer und Fenster in den verschiedenen Kollektivunterkünften fest. Für jede Einzelmassnahme erstellt HELP einen technischen Bericht über die erforderlichen Arbeiten sowie eine Kostenaufstellung für Material und Arbeitskosten. In Absprache mit dem Flüchtlingskommissar und UNHCR organisiert HELP die Abwicklung der als dringlichst eingestuften Arbeiten.
Für den Bau von neuem Wohnraum organisiert HELP die Lieferung von Baumaterial zum Bauplatz des Begünstigten. Es ist vorgesehen, Baumaterial für ein Haus von 35m2 mit einem Wert von € 10.500 zu liefern. Von den Begünstigten des Projektes wird erwartet, dass Arbeitsleistungen übernommen werden sowie die Bereitstellung eines Lagers für das Material; ausserdem sind sie für die Einholung behördlicher Genehmigungen verantwortlich sowie für Wasser-, Strom und Abwasseranschlüsse.
Auswirkungen des Projektes
Der Unterhalt von Kollektivunterkünften wirkt sich positiv auf die Lebensbedingungen von Flüchtlingen und Vertrieben aus, die im allgemeinen zu den am meisten notleidenden Personen zählen.
Das Selbsthilfeprogramm für den Bau von Wohnungen begünstigt offizielle Kollektivunterkünfte sowie deren Bewohner. Die rechtliche Unsicherheit sowie ihr ungeklärter Aufenthaltsstatus verunsichern Flüchtlinge und Vertriebene und wirkt sich negativ auf die Erziehung ihrer Kinder aus. Mit der Hilfe zur Selbsthilfe können Flüchtlinge und Vertriebene ihr Wohnungsproblem dauerhaft für sich und ihre Familien lösen und schaffen damit die Grundlage für ihre sozio-ökonomische Integration in Montenegro.
Die Massnahme wird die geplante Schliessung von Kollektivunterkünften erleichtern